Samstag, 16. August 2014

Volksfestzeit - Alkoholzeit

Es ist Sommer. Es gibt Volksfeste. Es wird gesoffen.

Fahrgeschäfte sind längst Nebensache, sobald man aus dem Kinderkarussellalter heraus gewachsen ist sind Volksfeste weniger interessant. Dafür werden sie es in zunehmendem Alter wieder Interessanter. Aber Achterbahnen und Riesenrad werden immer mehr zur Nebensache. Immerhin wird man ja zu Beginn der Feste von Oberbürgermeistern oder anderen Inhaber politischer Ämter das erste Fass angestochen um dann die Allgemeinheit zum Bierkonsum aufzurufen. Wichtiger als die angebotenen Fahrgeschäfte ist der Preis für den Liter Bier - Deutschland einig Säuferland.

Es wird geduldet, es wird genossen und hinterher wird gejammert. Über Kopfschmerzen, über verlorenes oder zuviel ausgegebenes Geld oder aber darüber, dass man Angst haben muss alleine nach Hause zu gehen, weil Betrunkene einfach unberechenbar sind oder aber darüber, dass Autospiegel kaputt gemacht wurden, Dekofiguren auf der Straße beschädigt wurden oder sogar über Körperverletzung. "Ich kann mich nicht erinnern - ich war wohl zu besoffen." Es ist auch klar, erst wird ein klar denkender Mensch dazu angeregt, etwas zu trinken (immerhin von Politikern durch Faßanstich oder "hol mir mal ne Flasche Bier" dann ist hinterher irgendetwas nicht in Ordnung und es war der böse Alkohol - der KEINESFALLS eine Einstiegsdroge ist. Immerhin ist er ja legal, also kommt das überhaupt nicht in Frage. Einstiegsdroge kann nur eine Droge, also etwas illegales sein, also nicht Alkohol. Der ist Genußmittel (das abhängig machen kann, eine Rauschwirkung hat und deutliche (vor allem negative) Auswirkungen auf die Koordination von Körper und Geist hat und Sachbeschädigungen, Beleidigungen oder sogar Körperverletzungen rechtfertigt.

Aber so hat es sich in unserem Land nun mal leider eingebürgert. Durch die Überbeschäftigung und Überbehütung der Kinder heutzutage ist es immer schwieriger für die jüngere Generation sich selbst Glücksgefühle zu verschaffen. Der künstliche Rausch und das dadurch erzielte künstliche Glück wird immer beliebter. Die Folgen daraus sind jedes Wochenende in diversen Zeitungen zu lesen.

Da findet man mehr als genug Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und vor einiger Zeit hat anscheinend jemand sein kleines Kind im Rausch als Pfand hinterlassen. Zwischen all den Meldungen über durch Alkohol verursachte Zwischenfälle findet man natürlich auch andere Rauschmittel. Allerdings in deutlich geringerer Anzahl an Meldungen. Und wenn Meldungen auftauchen, dann so spannende und aufregende Meldungen wie zum Beispiel, dass Zivilpolizisten jemanden gesehen haben der anscheinend an einem Joint gezogen hat und sich dann nachdem er entdeckt wurde lieber aus dem Staub gemacht hat. Eine Fahndung nach ihm war bisher meines Wissens nach erfolglos.

Wo leben wir eigentlich? In einer Gesellschaft, in der Polizeireviere immer mehr verfallen, weil die Gelder zur Renovierung nicht vorhanden sind und die Steuergelder verschwendet werden um junge Erwachsene, die nicht sinnlos saufen sondern sich ein Hobby suchen an diesem hindern, weil es zeitlich nicht satzungskonform ist und in der die Polizei Jagd auf jemanden macht, der sich anscheinend auch einen Rausch gönnen wollte ohne die alkoholbedingten Nebenwirkungen wie Aggression, Gewaltbereitschaft und .....

Dafür werden Steuergelder verschwendet, ebenso kostet die Verfolgung von Straftaten die unter Alkoholeinfluss stattgefunden haben den Steuerzahler auch Einiges. Davon abgesehen, dass nicht nur die Verfolgung Kosten verursacht, sondern auch die Beseitigung von zerbrochenen Flaschen, aus einer Alkohollaune heraus umgeworfener Möbel, Pflanzen oder Ähnlichem.

Der hier verfolgte Cannabisraucher (wenn er nicht nur ein "normaler" Raucher war, der einfach nicht richtig drehen kann) hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht randaliert oder gepöbelt. Für dergleichen wäre er wohl viel zu bequem gewesen. Vermutlich wäre er irgendwo gesessen, hätte die Umwelt genossen und schlimmstenfalls dümmlich  vor sich hin gegrinst. Aber das wird in unserem Land (ebenso wie die kurz angesprochene sportliche Betätigung) ja nicht gerne gesehen. Alkohol dafür schon. Immerhin sorgen Politiker dafür, dass der Nachschub fließt und die Laune (zumindest temporär) steigt.

Leider hat der Staat nicht begriffen, welche Möglichkeiten in der Legalisierung anderer Rauschmittel, allen voran Cannabis, liegt. Welche Möglichkeiten der Steuereinnahmen sich der Staat da durch die Lappen gehen lässt. Außerdem könnten Gärtnereien, deren Geschäft saison- und wetterbedingt ist und außerdem ein nicht zum Leben notwendiges Luxusgut darstellt, eine saisonunabhängige Einnahmequelle durch den Anbau von Cannabis schaffen.

Der Staat hätte die Möglichkeit diverse noch nicht existierende Steuern darauf zu schlagen, die wiederum dafür eingesetzt werden können um die Spuren des Alkohols zu beseitigen.

Da dies aber in unserem Land anscheinend ein dunkles Tuch bleibt, ist doch die einzig logische Folgerung daraus:

ALKOHOL IST EIN RAUSCHMITTEL UND MUSS ALS ILLEGAL DEKLARIERT WERDEN!!!!

Jedes andere Verhalten der Regierung wäre doch Augenwischerei, ein Rauschmittel, von dem mittlerweile ausreichend bekannt ist, dass es ohne Einwirken anderer Faktoren nicht tödlich wirkt, dessen Wirkung wesentlich gesellschaftsfähiger ist als die von Alkohol wird verboten und verfolgt während Wochenende für Wochenende die Zeitungen voller Meldungen über durch Alkohol hervorgerufene Ausschreitungen sind.

Und in der zur Zeit herrschenden Volksfestzeit mehr denn je.

PROST - auf ein mir absolut nicht verständliches Handeln unserer Regierung (darauf würde ich wesentlich lieber einen Rauchen als einen Trinken)


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