Donnerstag, 8. Mai 2014

Mir gehts normal

Wie meistens wollte ich eigentlich etwas anderes schreiben, aber das mit dem Vorschreiben, Kontrolllesen und ins Reine schreiben lass ich lieber. Mir liegt es einfach mehr darauf los zu schreiben und darauf zu vertrauen, dass etwas vernünftiges dabei raus kommt. Die angekündigten Themen werden auch noch kommen. Und voraussichtlich wird es sich bei 1 bis 2 Posts pro Woche einpendeln.

Aber heute möchte ich unbedingt etwas los werden. Ich habe heute, ein paar Tage nachdem es ihm nicht gut ging, einem Freund eine Nachricht geschickt mit der Frage wie es ihm denn jetzt geht. Die Antwort, die ich erhalten habe hat mich sehr gefreut. Nicht weil es ihm gut geht, ihm geht es auch nicht schlecht. Seine Antwort war, ihm geht es normal.

Wer mich nicht kennt wundert sich jetzt, wer mich besser kennt weiß, dass bei mir etwas zwischen gut und schlecht sein muss, zwischen schwarz und weiß befindet sich ja auch grau, genauso wie sich zwischen schön und hässlich das breite Mittelmaß der Normalität befindet.

Warum muss man daher auf die Frage wie es einem geht mit gut oder schlecht antworten? Wenn man gerade keinen Grund zur Freude hat, aber auch nicht genug Grund da ist, dass es einem schlecht geht, wie geht es einem dann?

Wenn man klein ist, lernen einem die Eltern, dass man nicht lügen soll, kaum hat man das begriffen wird einem beigebracht, dass man auf die Frage nach dem Wohlbefinden mit gut oder schlecht antwortet. In über 90 % der Fälle in denen ich bisher gefragt wurde musste ich sowohl mit gut aber auch mit schlecht lügen. Daher sehe ich mittlerweile nicht mehr ein, eines von beiden zu antworten. Meist ist der oder die fragende Gegenüber ziemlich perplex, wenn er/sie die Antwort normal erhält und es benötigt einigen Erklärungsbedarf. Aber warum soll ich meinem Gesprächspartner etwas vorlügen? Mir geht es normal, nicht mehr und auch nicht weniger.

Seit ich bewusst denken und mich erinnern kann, wird mir mindestens 4 mal in der Woche vorgehalten, ich soll nicht so böse schauen. ICH SCHAUE NICHT BÖSE! Meine Mundwinkel haben nur keine Lust sich nach oben zu bewegen. Wenn man sich die Mühe macht nachzurechnen (oder den Taschenrechner zu bitten das zu erledigen) kommt man dabei auf sage und schreibe 6864 mal, dass ich mich in meinem Leben dafür rechtfertigen musste, warum ich denn böse schaue, obwohl ich das nicht getan habe.

In der Zwischenzeit legt sich das aber noch immer muss ich Menschen darüber aufklären, dass es doch etwas zwischen gut und schlecht geben muss und genau das bei mir der Fall ist.

Vielleicht erreiche ich hiermit, noch weniger nach gut oder schlecht gefragt zu werden und höchstwahrscheinlich werde ich mit normal antworten, so wie es mein Freund heute getan hat. Obwohl, gerade heute ist eine leichte Tendenz zu gut da (aber nur leicht, die kann man unter den Tisch kehren)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen