Dienstag, 22. April 2014

Eigentlich ist das Netz ja wunderbar anonym, aber ich bin der Meinung, dass man wissen sollte, wer versucht einem etwas mitzuteilen. Und da ich ein eher scheuer Mensch bin werde ich es nicht mit Bildern versuchen, sondern ich versuche mich, meine Beweggründe für den Blog und auch der Grund für den "grauen Kasten" zu Beginn des Blogs erklären.

Ich - wer bin ich, was bin ich ist leichter zu beantworten. Ein Mensch, weiblich, nachdenklich.
Schon früh habe ich gemerkt, dass ich nicht der Typ Mensch bin, den es nach vorne drängt. Im Hintergrund, möglichst unsichtbar war mir am angenehmsten, dazu kamen im Laufe meines Lebens depressive Züge, Ängste und einiges mehr.
Im vergangenen Jahr wurde noch eine schizoide Persönlichkeitsstörung diagnostiziert, die sich einigermaßen mit der Zügen einer Borderlinestörung, depressiven Schüben und sonst noch ein bisschen was arrangiert.

Ich selbst würde ja behaupten, dass auch eine Sozialphobie dabei ist. Dass ich schüchtern bin, steht dabei wohl außer Frage. Das ganze gut durchgemischt und mit einigermaßen Intelligenz gepaart ergibt dann mich. Ein weibliches Wesen, dass sich vor vielem fürchtet - und das müssen gar keine realen Ängste sein, sich unter Menschen sehr unwohl fühlt und das Bedürfnis hat schnell zu verschwinden, dessen Laune in gleichem Maß sinkt, wie die der Umgebung steigt (obs umgekehrt auch funktioniert weiß ich nicht und es wäre auch sehr unpassend) und das, ganz besonders in Gruppen, nicht in der Lage ist irgendetwas vernünftiges zu äußern.

Genau durch die mangelnde Fähigkeit mich zu äußern, obwohl ich eigentlich gerne und viel und viel zu schnell spreche, bin ich gezwungen als stiller Zuschauer dem Geschehen um mich herum zu folgen. Da ich aber genau dadurch in der Lage bin alles, und nicht nur meinen Standpunkt und ein Wenig dessen was um mich herum geschieht, zu erfassen, gibt mir das die Möglichkeit einen tieferen Einblick zu erhalten als aktive beteiligte Mitmenschen. Dies bietet mir auch das ein oder andere Mal die Möglichkeit Zusammenhänge besser zu erkennen und zu kombinieren. Und genau das bleibt dann im Normalfall in meinem Kopf - verschlossen für die, die es interessieren könnte oder für die es vielleicht wichtig sein könnte. 

Und um genau hier dagegen zu wirken habe ich mir hier eine Plattform geschaffen, in der ich frei äußern kann, was in mir vorgeht, was ich wahrnehme, denke, fühle. Eine Möglichkeit mich auszudrücken ohne jemandem gegenüber sein zu müssen. Jetzt habe ich ihn, meinen Blog, mein Sprachrohr an die Welt da draussen, die mich so einschüchtert, dass ich nicht mehr in der Lage bin mich direkt zu äußern.

Das sollte als Info über mich genügen aber zum "grauen Kasten" muss ich noch kommen. Das stellt schlicht und einfach Beton dar. Mein absoluter Lieblingswerkstoff. Grau, nicht besonders schön, rauh mit Ecken, Kanten, Narben und dennoch so faszinierend. Ich liebe es, ihn anzufassen und leicht kalkige, kühle Hände zu haben oder mich im Sommer an eine kühlende Betonwand zu lehnen, da das Material, so unscheinbar es im ersten Moment wirken mag, der sommerlichen Temperatur trotzt und einem immer ein angenehmes kühles Gefühl auf der Haut verleiht. 

Jetzt werde ich mich mal dahin bewegen wo ich seit einiger Zeit sein sollte. Mal schauen, wann es mich wieder hierher verschlägt, wann ich wieder etwas sagen will. Vielleicht schaffe ich es bis dahin auch die Abo-funktion zu aktivieren und andere Helferlein hier einzubauen. Das Netz bietet ja eine Fülle davon hier an.
Gute Nacht da draussen

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