Jetzt habe ich einen Blog - eigentlich viel mehr als nur eine Internetseite, auf der ich hin und wieder mitteilen werde, was sich bei mir, in meinem Kopf und in der Gesellschaft da draussen abspielt.
Das "da draussen" ist bewusst gewählt, da ich seit ich denken kann Probleme damit habe ein Teil davon zu sein. Ich nehme zwar am Leben teil, sitze aber zumeist sehr schweigsam daneben, was mir die Möglichkeit bietet, objektiv zu beobachten und zu kombinieren, was zum Teil nicht möglich ist wenn man ein aktives Teil des Geschehens ist. Da ich es aber nicht schaffe aktiv teilzunehmen ist das hier jetzt meine Möglichkeit, meine Beiträge zu leisten, ohne jemandem gegenüber zu sein, ohne aktiv in der Menge zu reagieren.
Meine Grundschullehrerin hat es früher passend getroffen "Sie sitzt in einem Glaskasten aus dem nichts raus kommt - aber solange die Leistungen stimmen ist das in Ordnung". Erst 30 Jahre später wird mir bewusst, dass dieser Glaskasten nicht nur belastend sein kann sondern für mich die Chance ist, die gesamte Gesellschaft als Zoobesucher zu begleiten. Ich sehe, nehme auf, verknüpfe, kombiniere, verstehe - nur aktives Eingreifen ist mir verwehrt. Aber genau das hole ich jetzt hier nach.
Ich teile mit. Ich teile mit, was mich bewegt, was ich wahrnehme, was vielleicht niemanden interessiert oder etwas, dass die Gesellschaft verändern kann - wer weiß. Aber hiermit habe ich für mich meine kleine Luke gefunden, wie aus dem Glaskasten etwas nach außen dringen kann. Und weil mir jetzt bewusst wird, dass der Glaskasten eine kleine Öffnung hat, die ich ihm gewährt habe werde ich mir erst einmal die Möglichkeiten vor Augen führen, was mir das bringen kann (und vlt auch schaden kann) und mich im nächsten Post soweit es mir gelingt, vorstellen. Ich werde jedem der sich hierher verirrt mich erklären, denn ich bin sicher, dass man nur wenn man mich versteht auch versteht, warum ich das mache und wie ich vieles empfinde, auffasse oder was auch immer.
Somit gönne ich mir wieder die Ruhe meines in früher Kindheit gewählten Gefängnisses und mache mir Gedanken, wieviel ich von mir preisgeben will und kann.
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